Im Rahmen des 250-jährigens Jubiläums der Pfarrkirche St. Peter und Paul, das die Pfarrei Beratzhausen von 2012 bis 2014 feierte, wurde auch die Sternwallfahrt aus den Filialen zur Magdalenenkirchweih, d.h. zur Wallfahrtskirche Maria Hilf, wiederbelebt. Am Sonntag war somit ein kleines Jubiläum, denn zum fünften Mal pilgerten Gläubige aus der gesamten Pfarrei und dazu – alle zwei Jahre – die Sodalen der Marianischen Männerkongregation des Bezirks Labertal zur Gottesmutter Maria.
Zwar tröpfelte es am Sonntagvormittag kurz ein wenig, aber dann setzte sich die Sonne durch. Die Wallfahrer waren ab 8 bzw. 8.15 Uhr unterwegs und trafen etwa eine Stunde später an der Pfarrkirche ein. Aus Mausheim/Haderlsdorf waren es 20 Pilger, aus Rufenried/Oberndorf 25, aus Schwarzenthonhausen/Hardt 22 und aus Buxlohe/Oberlichtenberg/Unterlichtenberg 14, wobei die Teilnehmer aus den beiden letztgenannten Regionen sich bei der Straße zum Sportplatz der Prozession anschlossen. Betend und zum Teil auch singend gestalteten sie ihre Wallfahrt. Dazu kamen dann noch die hellblau-weißen Banner der MMC-Pfarrverbände mit zahlreichen Sodalen im Gefolge. Das Vorbeten und Vorsingen von der Pfarrkirche zur Maria-Hilf-Kirche übernahm wie gewohnt Andreas Niebler. Die Gläubigen aus dem Zentralort schlossen sich vor der Pfarrkirche oder an geeigneten Stellen der Prozession an.
Zu Beginn des Festgottesdienstes hieß Pfarrer Georg Dunst die Bezirksvorstandschaft mit Bezirksobmann Alfons Dummer und seinen Stellvertretern Gottfried Riepl und Sebastian Schön sowie den Ortsobmann Hans Winkler mit seinen Stellvertretern Josef Beer und Klaus Eichenseer willkommen. Ebenso begrüßte er die Wallfahrer aus den Filialen und Ortsteilen.
In seiner Predigt erinnerte der Geistliche an das aktuelle Jahr der Barmherzigkeit und verwies auf die Pforte der Barmherzigkeit in der Regensburger Karmelitenkirche. Und eine bei den Karmeliten besonders verehrte Heilige, die Heilige Maria Magdalena von Pazzi, ist im April 1566, also vor 450 Jahren, geboren und vor allem durch ihre Visionen und ihre besonders ausgeprägte Christusliebe bis heute bekannt. Anhand der Namensschwester der biblischen Maria Magdalena, der am 22. Juli 1847 nach dem Wiederaufbau infolge eines Blitzschlages und Brandes die Wallfahrtskirche geweiht wurde, machte Pfarrer Dunst deutlich, dass die Christus- bzw. Gottesliebe und die Barmherzigkeit untrennbar zusammengehören, da Gott ja der Ursprung der Barmherzigkeit ist. „Diese Heiligen der Christusliebe brauchen wir genauso wie die Heiligen der Barmherzigkeit. Und in der heutigen, von Arbeits- und auch Freizeitstress beherrschten Zeit seien, so der Priester, „Oasen der Ruhe“ dringend nötig. Als solche empfahl er die Gotteshäuser und auch die Gottesdienste. „Unsere Maria-Hilf-Kirche ist ein solcher Ort der stillen Barmherzigkeit“, erklärte Pfarrer Dunst. (mb)