BERATZHAUSEN. Mit einem „lebendigen Wortgottesdienst“ in der Pfarrkirche stimmten sich die Mitglieder des katholischen Frauenbundes (KDFB) auf ihre Jahreshauptversammlung ein. Im Mittelpunkt standen Leben und Wirken der heiligen Thekla von Ikonium. Die Frauen des Kirchenchors unter der Leitung von Resi Dinauer gestalteten den Mitmach-Gottesdienst. „Mitmach“ des Sinnes von bewegen, innere Impulse erspüren, sich auf den Weg machen durch die Kirche – Schritt für Schritt spüren, wie Thekla ihren ureigenen Weg gegangen war. Mit dem Einstecken brennender Kerzen in eine mit Sand gefüllte Feuerschale verbanden die Gottesdienst-Besucherinnen ihre stillen Fürbitten.
Anschließend im Pfarrheim, sprach die erste weibliche Diözesanbeirätin, Birgitt Pfaller vom Auftrag der Frauen in der Kirche: „Von der Botschaft des Lebens nicht schweigen“. Sie beschrieb den Wandel der Stellung von Frauen in der Kirche, die Überzeugung der Männer, sie wären ein bissl mehr Abbild Gottes als die Frau, die (Eva) einst den Mann verführte und damit als „Tor der Sünde“ betrachtet worden sei. Zu den Forderungen im „Synodalen Weg“ zitierte Pfaller den heiliggesprochenen Papst Johannes Paul II., der 1994 erklärt habe: „Die Kirche hat keinerlei Vollmacht, Frauen die Priesterweihe zu spenden“. Dabei sei ein Leben – auch in der Kirche – nur da zu finden, wo Männer und Frauen gemeinsam und partnerschaftlich zusammenwirken, so die Referentin. Damit verbunden stelle sich die Frage, inwieweit diese Aussage des Papstes unfehlbar sei.
Hinter die Forderung der Frauen nach kirchlichen Weiheämtern stellte sich auch Pfarrer Rahm. Die Kirche hänge an alten Sachen, die oft keinen Sinn machten, brauche aber Veränderungen: „Wenn jetzt nicht endlich mal der Knoten aufgeht!“ Deshalb gelte es vorauszuschauen, den Glauben am Leben zu halten – „die Glut der Leidenschaft“. (lik)
Fotos: Ingrid Kroboth
Mit stillen Fürbitten verbanden die Frauen das Einstecken der Kerzen in die mit Sand gefüllte Feuerschale im Altarraum.
Schritt für Schritt auf dem Weg durch die Kirche spürten die Frauen nach, wie Thekla einst ihren ureigenen Weg gegangen ist.