Am 26. Juli ist der Gedenktag der Heiligen Anna, der Großmutter Jesu Christi. In der Pfarreiengemeinschaft gibt es zwei Kapellen, die dieser Heiligen geweiht sind und die liebevoll von engagierten Personen gepflegt werden.
Im frühen 19. Jahrhundert beginnt die Historie der Anna-Kapelle in Rufenried. Um 1825 haben hier die Vorfahren der auch heute noch dort lebenden Familien Gabler und Meier die Kapelle erbaut. Über die genaue Zeit und den Grund für das Anna-Patronat gibt es keine Daten mehr. Maria Gabler und Engelbert Spangler, die sich heute federführend um die Kapelle kümmern, schildern, dass früher Maiandachten abgehalten wurden und morgens, mittags und abends das Angelus-Läuten – ausgeübt im jährlichen Wechsel von den Nachkommen der Kapellenerbauer – anstand. Verstarb ein Dorfbewohner, war der Sterberosenkranz in der Kapelle. Mit dem Bau einer Leichenhalle in Beratzhausen kam dieser Brauch dann ab. Die erste Generalrenovierung – die Kapelle war kurz vor dem Verfall – gab es 1976 durch den seit Herbst 1975 in der Pfarrei Beratzhausen wirkenden Pfarrer Max Mühlbauer, der auch eine Madonna-Figur stiftete und dazu beitrug, dass die Kapelle wieder belebt wurde. Einige Jahre gab es Gottesdienste zum Patrozinium, seit die Pfarrei keinen Kaplan mehr hat, gibt es nur noch eine Andacht mit anschließendem Dorffest. Die Glocke der Kapelle ertönt neben dem Mittagsläuten auch beim Durchmarsch der Eichlberg-Wallfahrer, beim Abmarsch der Teilnehmer an der Sternwallfahrt zum Patrozinium der Maria-Hilf-Kirche in Beratzhausen und wenn ein Verstorbener des Dorfes weggefahren wird. Aber auch Taufen werden gerne in der Kapelle gefeiert
Die Leute vom Dorf engagieren sich stark für ihre Kapelle. Beim Blumenschmuck wechseln sich jährlich die Frauen ab, die Sitzbänke, Heiligenfiguren, Kerzenständer und Kerzen oder auch den Kreuzweg (2009) haben Dorfbewohner gestiftet. Über dem Altar befindet sich das Bild der Heiligen Anna und des Heiligen Joachim mit Maria, flankiert links und rechts von den Figuren des Heiligen Sebastian und der Gottesmutter.
Im Privatbesitz der Gastwirts- und Mühlenbetreiberfamilie Plank ist die St. Anna-Kapelle in Beilnstein (Hammermühle). Erbaut in den Jahren 1877/78, war das Gotteshaus Mitte der 90er Jahre, nachdem es mehrere Jahrzehnte nicht mehr genutzt wurde, dem Verfall nahe. Doch die Kapelle wurde restauriert und wird seit 1998 wieder mit Leben erfüllt. Initiatorin der Kapelle war die Witwe Anna Plank, die für die damals ca. 112 Bewohner von Beilnstein einen Ort zum Gebet schaffen wollte. Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts diente die Kapelle an Sonn- und Feiertagen zum Beten des Rosenkranzes und von Abendandachten in der Fastenzeit, zu Allerseelen und in der Armut sowie als Leichenhalle für die Verstorbenen von Beilnstein. Gut 40 Jahre war die Kapelle dann ohne jede Funktion. In mehreren Schritten erfolgte in den 90er Jahren die Restaurierung, am 19. Juli 1998 die Wiedereinweihung. Seither ist der Gottesdienst zum Patrozinium fester Bestandteil des Jahresprogramms. Zudem findet eine Maiandacht und ein Adventssingen statt. Darüber hinaus feiern Gruppen hier Gottesdienste und Andachten. Und Erich Niebler, seit 1998 ehrenamtlicher Mesner und Kirchenpfleger, kümmert sich um die Veranstaltungen und hält gerne auch kleine Kirchenführungen – das Angelus-Läuten mittags und abends gehört natürlich auch dazu. – In der Anna-Kapelle auf der Hammermühle ist am 24. Juli um 18.30 Uhr Patroziniumsgottesdienst, in der Anna-Kapelle in Rufenried am 26. Juli um 14 Uhr Andacht. (mb)