Restaurierte Marienfigur bei der Maria-Hilf-Kirche wurde gesegnet

Die Marienfigur auf der Säule unterhalb der Wallfahrtskirche Maria Hilf erstrahlt in neuem Glanz. Aber nicht mehr in Gold, sondern farbig und lebensecht grüßt die Gottesmutter nun Richtung Ortszentrum.


Bei einer feierlichen Maiandacht am Spätnachmittag des Pfingstsonntags segnete Monsignore Georg Dunst die von Restaurator und Kirchenmaler Karl Jobst renovierte Figur. Das Bläserquartett der Beratzhausener Blaskapelle umrahmte die Feier musikalisch – natürlich im gebührenden Abstand der Musiker und aller Beteiligten.

Die bisher goldene Figur ist in die Jahre gekommen und verwittert. Dank einiger Spender, die ungenannt bleiben wollen, wurde die Renovierung möglich. Im Herbst letzten Jahres befasste sich die Kirchenverwaltung der Pfarrei St. Peter und Paul damit – vor allem mit der Frage, ob es wieder eine Goldfassung oder eine andere Gestaltung werden sollte. Die Entscheidung fiel zugunsten einer farbigen, lebensnahen Realisierung. Der Auftrag ging an den Restaurator und Kirchenmaler Karl Jobst, der bereits mehrere Projekte in der Pfarrei und Pfarreiengemeinschaft umgesetzt hat.

Bei der feierlichen Maiandacht begrüßte Monsignore Dunst neben Jobst besonders den 1. Bürgermeister Matthias Beer und den 2. Bürgermeister Andreas Niebler. „Unser Leben wird derzeit stark durcheinandergewirbelt“, stellte der Geistliche angesichts der Corona-Krise fest. Das betreffe auch das kirchliche Leben, Maiandachten fielen aus Sicherheitsgründen aus – auch wegen des Singens, ob Chor- oder Volksgesang. Aber zum Abschluss des Marienmonats Mai sollte dann doch eine festliche Andacht gefeiert werden, in Verbindung mit der Segnung der renovierten Marienfigur im Freien.

„Ihr könnt stolz sein auf die Patronin von Beratzhausen hier“, wandte sich Jobst an die Beratzhausener. Er verwies auf die Wallfahrtskirche, den zu dieser führenden Kreuzweg von 1876 und datierte auch die Mariensäule mit der Figur auf die Zeit von 1870 bis 1900. Auch aus dem Grund, weil das Gusseisen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Verbreitung fand. Bei der Fassung sei man von Gold (u.a. Symbol der Vollkommenheit und Unnahbarkeit) weggegangen hin zur Farbe, die eine größere Nähe ausdrücke. Die Krone Mariens und die Weltkugel mit Kreuz, die das Jesuskind in der Hand hält, ist weiterhin in Gold. Auch die Mütterlichkeit Mariens kommt zum Tragen.

Die zeitliche Unklarheit der Entstehung der Säule und der Figur machte auch Monsignore Dunst in seiner Ansprache deutlich. Denkbar sei der Bezug zu dem von Pfarrer Johann Baptist Pürzer errichteten Kreuzweg. „Wahrscheinlich verdankt sie ihr Dasein einem großherzigen und dankbaren Stifter oder einem glücklichen Ereignis in einer Familie – die Geschichte ist größtenteils im Dunkeln“, führte der Seelsorger aus. Für mindestens 100 Jahre spreche eine Aussage der Tante von Kirchenpflegerin Barbara Vogl, die immer wieder entsprechende Schilderungen erzählte.
Das Gold nahm der Figur im Laufe der Jahrzehnte die Lebendigkeit, die Gesichter waren entstellt. Darum habe sich die Kirchenverwaltung dazu entschlossen, „dieser schönen Madonna und dem Kind ihre Lebendigkeit zurückzugeben“, so der Geistliche zur Farbe. Elemente wie die Gesichter, der Faltenwurf des Mantels oder die rückenlangen Haare Mariens kämen besser zur Geltung. „Sie haben der Gottesmutter und dem Kind ihre Seele eingehaucht. Bei Kunst sind wir bei Ihnen immer an der richtigen Adresse“, wandte sich Monsignore Dunst an Karl Jobst und dankte allen Unterstützern, Förderern und Begleitern dieses Vorhabens. „Die Mariensäule ist nun wieder ein Platz, von dem Segen ausgeht“, schloss der Zelebrant seine Rede.

Nach einer Schriftlesung durch Martin Schwendner segnete Monsignore Dunst die Figur und dankte am Ende Rita und Barbara Vogl für den Blumenkranz unten an der Säule.


Maria mit dem Kinde lieb, uns allen deinen Segen gib!

Text: Markus Bauer
Bilder: Markus Bauer, Josef Ferstl