Von Ingrid Kroboth
BERATZHAUSEN/HEMAU. Weil viele Brillenträgerinnen und Brillenträger in der Marktgemeinde nach einer Möglichkeit gesucht haben, ihre alten Sehhilfen sinnvoll los zu werden, hatte sich der Frauenbund Beratzhausen zu einer Brillensammel-Aktion entschlossen. In den zurückliegenden zwei Monaten waren dazu in der Pfarrkirche und bei einem Mitglied in der Wassergasse Sammelbehälter aufgestellt – und ausgediente Brillen mit und ohne Etui landeten zu hunderten in den Kisten. Am Ende der Aktion waren ziemlich genau 550 Brillen zusammengekommen, die nun der „Stadtoptiker“ von Hemau, Jochen Bezold an Organisationen wie etwa „L.S.F. Lunettes sans Frontiere – Brillen ohne Grenzen“ weiterreicht. Dort wird das eingehende Sammelgut, gereinigt, nach Damen-, Herren- und Kinderbrillen sortiert und die Dioptrien vermessen. Längst gehen dort „Bestellungen“ von Sozialstationen, Hilfsorganisationen und kirchlichen Einrichtungen aus aller Welt ein, die dann beliefert werden – nach dem pragmatischen Grundsatz: Besser eine Brille, die nicht zu hundert Prozent passt, als überhaupt nicht sehen.
Der Stadtoptiker nimmt auch in seinem Geschäft jederzeit ausgemusterte Brillen entgegen. „Brillen gehören nicht in den Müll“, sagt er, denn die sind noch irgendwo zu gebrauchen. So unterstützt er auch die Organisation „Strahlende Kinderaugen Kenia“, die er je nach Bedarf mit Kinderbrillen versorgt – bestimmt auch mit Exemplaren aus der Beratzhausener Frauenbund-Sammlung.
Schon seit vielen Jahren unterstützt Jochen Bezold auch das Projekt „Ein-Euro-Brille“, das ausgerichtet ist auf „Hilfe zur Selbsthilfe“ und auf Geldspenden angewiesen ist. Zu diesem Zweck steht auf der Theke des Stadtoptikers übers ganze Jahr eine Spendenbox.
Foto: Helmut Pomplun
Stellvertretende FB-Vorsitzende Evi Pauthner (re) und Schriftführerin Christa Tischler brachten die gesammelten Brillen zum Stadtoptiker Jochen Bezold.