Tradition bitte weiterführen!
30. Friedenswallfahrt der Soldaten und Reservisten zur Maria-Hilf-Kirche Beratzhausen
Beratzhausen. Den Auftakt zu mehreren Vereinsjubiläen bildete die 30. Wallfahrt des Jura-Kreisverbandes Parsberg im Bayerischen Soldatenbund zur Maria-Hilf-Kirche in Beratzhausen. Seit 1961 pilgern alle zwei Jahre die Soldaten und Reservisten dieser Region zur Gottesmutter, um für die gefallenen, vermissten und verstorbenen Kameraden zu beten, für die glückliche Heimkehr zu danken und für den Frieden zu bitten.
Am Ehrenmal bei der Pfarrkirche St. Peter und Paul hieß Kreisvorsitzender Richard Preis besonders den Ehrenkreisvorsitzenden Lothar Eisenreich und den Ehrenvorsitzenden der örtlichen Soldaten- und Kriegerkameradschaft Josef Kohnhäuser willkommen. Er erinnerte an die Begründung der Wallfahrt vor knapp 60 Jahren und betonte, dass der Friede, den es seit 74 Jahren in Deutschland und Mitteleuropa gebe, das wichtigste Gut sei. Bürgermeister Konrad Meier grüßte besonders Alois Schwendner, der im Zweiten Weltkrieg an der Front war, und drückte in seinem Grußwort die Freude darüber aus, dass diese Wallfahrt in Beratzhausen stattfinde. Ferner ist für ihn wichtig, das Gedenken auch den nachfolgenden Generationen zu vermitteln. Mit dem vom Trompeter Hans Dechand intonierten und von drei Böllerschüssen begleiteten „Lied vom guten Kameraden“ sowie dem Niederlegen eines Kranzes gedachten die Soldaten und Reservisten der Toten der Kriege, des Terrors und heutiger Auseinandersetzungen bzw. Unglücke.
Angeführt von Monsignore Georg Dunst und den Ministranten, dem Träger der gestifteten Jubiläumskerze und den Trägern der Marienfigur zogen die Vereine des Kreisverbandes mit ihren Fahnen bzw. Standarten im Gebet zur Maria-Hilf-Kirche. Pfarrer Dunst begrüßte die Hauptorganisatoren der Wallfahrt – Richard Preis für den Kreisverband, Josef Kohnhäuser für die SKK Beratzhausen und Bernhard Götz für die SRK Oberpfraundorf. Der Kreisverband und der Beratzhausener Ortsverband hatten Kerzen gestiftet, die Pfarrer Dunst zu Beginn des Gottesdienstes segnete.
In seiner Predigt erinnerte er an den Maler Otto Dix, der im Frühjahr 1945 als 53-Jähriger zum Volkssturm eingezogen wurde, in französische Kriegsgefangenschaft nahe Colmar geriet und dort für die Lagerkapelle das Bild „Madonna vor Stacheldraht und Trümmern“ (heute in Berlin zu besichtigen) schuf. Das Werk verdeutliche, so der Geistliche, dass Liebe den Hass und das Leben den Tod überwindet. Auch erinnerte Pfarrer Dunst an das Jahr 1961, als zwar die Ruinen des Krieges weitgehend beseitigt waren, aber Traumata – eigene schlimme Erlebnisse, schmerzhafte Erinnerungen an Gefallene, ungeklärte Schicksale von Vermissten – immer noch aktuell waren. „Da war der Entschluss des Jura-Kreisverbandes im Jahr 1961, eine Marienwallfahrt zu initiieren, sehr mutig“, lobte der Pfarrer. Im Blick auf die Jubiläumswallfahrt sprach er von einer „Lichterkette des Gebets, des Dankens und der Bitte“ und dankte für diese Marienwallfahrt, da ja Maria für Hilfe und Fürsprache bei ihrem Sohn Jesus Christus stehe. Ebenso bat er um Fortführung dieser schönen Tradition.
Als Lektor wirkte der Ehrenkreisvorsitzende Lothar Eisenreich, musikalisch umrahmte den Gottesdienst der Männergesangverein „Liederkranz“ unter der Leitung von Peter Beilner.
Markus Bauer
Bildunterschriften (alle Fotos: Markus Bauer):
FrieWf (8): Die Prozession auf dem Weg zur Maria-Hilf-Kirche. Die Träger der Marienfigur und der Träger der Standarte des Jura-Kreisverbandes mit dem Kreisvorsitzenden Richard Preis (rechts) und Bürgermeister Konrad Meier (Mitte).
FrieWf (28): Die letzten Schritte vor dem Erreichen des Ziels, der Wallfahrtskirche Maria-Hilf. Der Träger der Jubiläumskerze und die Träger der Marienfigur.
FrieWf (30): Monsignore Dekan Georg Dunst am Volksaltar, daneben auf beiden Seiten die Fahnenträger der Kameradschaften, links die zwei Jubiläumskerzen sowie vorne in der Mitte die Muttergottesfigur.